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    Herrscherfamilien

Karl I, der Große  Karl I. von Österreich

Karl IV   Kessler, Graf  Harry

Lenin, Wladimir   Luther, Hans

Longfellow, Henry Wadsworth

Lucullus, Lucis Lucinius      Luther, Martin

Karl I, der Große
768 – 814;
1. dt.  Kaiser

Muttersprache : Deutsch , d.h. Fränkisch – Althochdeutsch

1. Sprachkenntnisse: Latein gut.

2. Allgemein

3. Quelle: Einhart,  Vita Caroli

4. Texte: Einhart 25: Erat eloquentia  copiosus et exuberans potuit quicquid vellit apertissime exprimere. Nec patrio tantum sermone contentus , etiam peregrinis  linguis ediscendis operam impendit. In quibus latinam ita didicit, ut aeque illa ac patria lingua orare  sit  solitus. Graecam   melius intellegere quam pronuntiare poterat….Discebat artem computandi. .Er war sehr beredt und sogar blumig, und was er wollte, konnte er  sehr klar ausdrücken. Dabei beschied er sich nicht mit der  von den Vätern ererbten Sprache,  vielmehr bemühte er sich auch fremde Sprachen zu erlernen.  Von diese lernte  er die lateinische so gut, das er  in dieser ebenso wie in seiner Muttersprache zu beten pflegte.  Griechisch konnte er besser verstehen als sprechen.

5. Besonderheiten: Er lernte auch die Rechenkunst
 

Karl I. von Österreich von 1916 - 1918
als Karl IV König von Ungarn
1887 – 1922

Muttersprache : Deutsch

1. Sprachkenntnisse: Französisch gut; Tschechisch gut; Ungarisch gut.

2. Allgemein: Deutsch hatte in der kuk Monarchie keine gesetzlich beschriebene Stellung. Während im damaligen Königreich Ungarn, welches mit der Slowakei, Kroatien; Siebenbürgen ua große nicht ungarische Bevölkerungsteile umschloss, die ungarische Sprache gesetzlich und im Veraltungswege rigoros durchgesetzt wurde, gab es im „österreichischen“ Landesteil ( Böhmen, Galizien ua ) keine gesetzliche Privilegierung der deutschen Sprache. Sie war kraft Gewohnheit Amts- und Unterrichtssprache. Spätestens seit dem so genannten Ausgleich von 1867 war es üblich geworden, dass die österreichischen Erzherzögen die Hauptsprachen des Reiches, insbesondere Ungarisch und Tschechisch ) beherrschen lernten.

3. Quelle: Poltzer – Hoditz, Arthur Graf v. Kaiser Karl – Aus der Geheimmappe seines Kabinettschefs 2. Aufl. Wien 1980

4. Texte: Poltzer – Hoditz, S. 559: ( Der böhmische Reichsratsabgeordnete und spätere tschechoslovakische Ministerpräsident Klofatsch war am 22.Okt. aus Prag nach Wien gereist ). Der Kaiser sprach anfangs tschechisch. Erst als Klofatsch sich der deutschen Sprache bediente, wurde die Unterredung in dieser Sprache weiter geführt.

5. Besonderheiten: Karls Vater Otto ( gest. 1906) war der jüngere Bruder des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand v. Österreich – Este. Nach dessen Ermordung am 28.6.14 wurde Karl Thronfolger und bestieg nach dem Tode von Kaiser Franz Joseph 1916, im Grunde ganz unvorbereitet, den Thron. Am 11. Novbemer verzichtete Kaiser Karl, ohne förmlich abzudanken, auf die Ausübung seiner Herrscherrechte und begab sich über die Schweiz ins Exil.

Das abendländische Kaisertum begann daher mit Kaiser Karl, den wir den Großen nennen. Diesen hat die Kirche heilig gesprochen hat. Es endete auch mit einem Kaiser Karl. Diesen hat die Kirche in unseren Tagen selig gesprochen.
 

Karl IV.
1316  – 78;
ab 1346  Dt. König, Kaiser, König von Böhmen

Muttersprache : Tschechisch/ Französisch

1.  Sprachkenntnisse: Deutsch gut; Französisch gut; Italienisch gut; Latein gut.

2. Allgemein

3.  Quelle: Hillenbrand, Hrgb,  Autobiographie . Vita Caroli Quarti, Stuttgart 1979 S. 61

4. Texte: Vita Caroli 8. Kapitel:  Idioma quoque Boemicum ex toto oblivioni tradideramus, quod post redidicimus, ita ut loqueremur et intellegeremus ut alter Boemus. Ex divina autem gracia non solum Boemicum, sed Gallicum, Lombardicum Teutonicum et Litinum ita  loqui, scribere et leger  scivimus, ut una lingua istarum  sicut altera  ad scribendum legendum loquendem et intelligendum  nobis erat apta. Die böhmische Sprache,  die wir schon völlig vergessen hatten, haben wir  weitergenutzt, sodass wir, nachdem wir sie wieder gelernt hatten,  wie ein Böhme sprachen und verstanden. Aus göttlicher Gnade haben wir aber nicht nur Böhmisch, sondern auch Französisch, Lombardisch ( = Italienisch in Norden), Deutsch und Latein   sprechen, schreiben und lesen gelernt, sodass  wir einen vollkommene Fertigkeit im Sprechen und Verstehen in jeder  Sprachen  hatten. (ÜvV)

5. Besonderheiten: Einer der wenigen dt. Kaiser, die  eine Autobiographie geschrieben ( lateinisch) haben.
 

Kessler,  Graf  Harry
Schriftsteller
1868 - 1937

Muttersprache : Deutsch

1.  Sprachkenntnisse: Altgriechisch gut; Latein gut.

2. Allgemein: Graf Kessler, Sohn einer irischen Mutter und eines deutschen, meist in Paris als Bankier lebenden Vaters, wuchs dreisprachig auf und lebte praktisch ständig in diesen Sprachen. Als Erbe seines  reichen Vaters ging  K. keiner Erwerbstätigkeit nach und verbrachte einen beträchtlichen Teil seines Lebens auf Reisen. 1933 nach einer Reise nach Paris nicht nach Deutschland zurück gekehrt. Tod und Grab in Fournels/Burgund.

3.  Quelle: Tagebücher 1918 – 1937, Hrg. Wolfgang Pfeiffer – Belli, Inselverlag 1961 

4. Originaltexte: 1. TB  v. 11.11. 1936 (Paris) : … B. ( hatte  mein Buch gelesen) und fragte mich sonderbarerweise,  warum ich es nicht französisch geshrieben hätte ? Ich antwortete, weil ich Deutscher und meine Sprache deutsch sei.   Anmerkung: Seine Schwester Wilma, verheiratete Marquise de Brion, lebte  in Frankreich und wurde Französin. 2. TB v. 6. 2. 1925 : … Platons Symposion auf griechisch gelesen und mich gefreut, dass ich noch ohne Schwierigkeiten es fließend konnte. 3.  TB 31. 1. 1922 : Livius wieder aufgenommen.

5. Besonderheiten: K.  blieb unverheiratet; er soll  homosexuell gewesen sein.
 

Lenin, Wladimir
..... - 1923
Sowjetischer Revolutionär

Muttersprache : Russisch

1.  Sprachkenntnisse: Deutsch gut; Französisch gut.

2. Allgemein: Lenin  bestand darauf,  nicht jüdischer Herkunft zu sein. Es in Westeuropa nach der Oktoberrevolution 1917 als   unstrittig, dass die Revolution ganz wesentlich von  Russen jüdischer Herkunft herbeigeführt worden war. Hierauf beruht letztlich der « Fall Hohmann » a.d.J. 2003 ( Juden als (Nicht-) Tätervolk)

3.  Quelle: Harry Graf Kessler, Tagebuch v. 16. Juni 1933 (Paris):..Nachmittags bei Guy de Pourtalès…Er erzählte, dass er auf seinem Gut in der Schweiz während des Krieges sowohl Lenin wie Trotzkij als Mieter gehabt habe… Nach ihrem Fortgang habe er die Bücher, die sie gelesen und zurückgelassen hatten, durchgesehen : alle mit zahlreichen Bleistiftnotizen von Lenin versehen. Zu den von Lenin am meisten gelesenen Büchern hätten Nietzsche und Maupassant gehört.

4. Texte

5. Besonderheiten
 

Longfellow, Henry Wadsworth
1807 – 1882
Amerikanischer Dichter

Muttersprache : Englisch

1. Sprachkenntnisse: Deutsch grund; Niederländisch grund; Schwedisch grund; Finnisch grund.

2. Allgemein

3. Quelle: Wikipedia: 1831–35 bereiste er Europa, lernte unter anderem Deutsch, Niederländisch, Schwedisch und Finnisch,

4. Originaltexte

5. Besonderheiten: L. war stark von deutscher Dichtung beeinflußt.
Von bleibender Bedeutung ist das epische Gedicht The Song of Hiawatha (1855), das er nach dem Vorbild des finnischen Nationalepos Kalevala gestaltete. Es beschreibt das Leben des Ojibwa-Häuptlings Hiawatha und endet mit dessen Empfehlung an sein Volk, sich dem 'weißen Mann' zu beugen.

 

Lucullus, Lucis Lucinius
117 – 57 v. Chr.
Röm. Feldherr

Muttersprache : Latein

1.  Sprachkenntnisse: Griechisch gut.

2. Allgemein

3.  Quelle: Plutarch, Kapt.1, 

4. Texte: Lucullus besaß in beiden Sprachen eine ungemeine Fertigkeit… (Lucullus gab einmal die Versicherung, dass er ) in einer von beiden Sprachen, wie das Los träfe den Marsischen Krieg beschreiben wollte. Das Los scheint auf die griechische Sprache gefallen zu sein, denn noch jetzt existiert eine griechische Geschichte des Marsischen Krieges.

5. Besonderheiten: Sein  durch  Kriegsbeute und offenbar auch Erpressungen  erworbenenes ermöglichte L. in Rom ein üppiges  Leben. Daher sprichwörtlich: lukullisches Mahl. L soll die in Persien angetroffenen Kirsche in Europa heimisch gemacht gaben.
 

Luther, Hans
1879 - 1962
dt. Reichskanzler

Muttersprache : Deutsch

1.  Sprachkenntnisse: Französisch gut.2. Allgemein

3.  Quelle: Schmidt, P.

4. Texte: Schmidt S. 97: Er sprach  recht gut französisch. Man merkte zwar, dass es Schulfranzösisch war, aber der Schüler hatte sicherlich, wie in den anderen Fächern, auch im Französischen eine eins gehabt.

5. Besonderheiten
 

Luther, Martin
1486 - 1543
Reformator der Kirche

Muttersprache : Deutsch

1.  Sprachkenntnisse: Griechisch gut; Hebräisch gut.

2. Allgemein: L. schrieb und sprach Latein wie Deutsch. Die berühmte Rede vor dem Reichstag 1521 zu Worms wurde in deutsch gehalten und dann für den Kaiser auf Lateinisch  wiederholt.
Schriftlich überwiegt  Latein bis etwa 1525, ab dann nehmen seine lateinischen Schriften und Brief zugunsten des Deutschen ab.

3.  Quelle: Luthers Werke; insbesondere Briefe zeigen seinen Sprachentwicklung.

4. Texte

5. Besonderheiten: D. Martin Luthers Sendbrief vom Dolmetschen (1530)  ist einer der ersten Schriften über den Geist der Sprachen und der richtigen Übersetzung von einer in die andere
 

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